Von wegen Sommerflaute. Banyadee staunte nicht schlecht als er zu früher Morgenstunde den Tagesplan für den Public-Dienstag öffnete. Sein Puls schnellte gleich in die Höhe, war doch Sina nach längerer Abwesenheit wieder zurück im Schwerzenbacher Männer-Himmel. In den nächsten Stunden bis zur Himmelstür-Öffnung konnte er kaum noch ein Auge zu tun. Das Wiedersehen mit der bildhübschen Karpatin, gepaart mit der Aussicht auf das Kennenlernen von Neuzugängen – von denen Forumskollegen in den höchsten Tönen berichtet hatten – gab der Vorfreude noch zusätzlichen Schub. Die Tür zum Paradies stand weit offen. «Petrus»-Fritz stand wie gewohnt im blütenweissen Hemd an der Pforte und begrüsste die Eintretenden in seiner gewohnt freundlich-kameradschaftlich und professionellen Art. Auch die soeben wach gewordenen Engelchen reihten sich vor ihm auf und entrichteten ihren Obolus.
Augenweide auf den Tellern und in Highheels
Nach der ausgiebigen Morgendusche setzte sich Banyadee an die Bar, wo ihm die flinke Michaela auf dem Effeff heraus den Apéro servierte. Mit einem flotten Spruch weckte Chanel die müden Geister und zauberte dem Banyadee – wie schon so oft - ein Lächeln ins Gesicht. Der Club füllte sich überraschend schnell und bis zur Mittagsstunde hatten sich auch noch ein paar fleissige Schreiber dazu gesellt. Hinter seinem Rücken huschten die weiblichen Wesen vorbei an die Kaffeemaschine. Quicklebendig – und dies auch ohne Muntermacher – war zu früher Stunde auch schon Juliana auf der Jagd, die Banyadee aufgrund ihrer neuen (Ferien)-Frisur kaum mehr erkannte. Einen neuen, etwas strengeren und nicht mehr so unschuldigen Look, ihr einstiger «treuer Hundeblick» war ein Markenzeichen, hatte sich auch Larisa verpasst. Raluca grüsste ebenfalls mit einer neuen Haartracht auf dem Kopf. Stolz brüstete sich Bianca vor der Bühne und zeigte auf ihren Skinny-Bauch. «Yes, I lost 3 Kilos, Baby!» Babsy, Scarlet, Gloria und Sabrina hingegen waren genauso, wie sie Banyadee von seinem letzten Besuch in bleibender Erinnerung hatte. Und Sina – ganz die «Alte» - ausser, dass sie nun neue, schwarze statt weisse Highheels, trug. Die erste Begegnung in der Garderobe war sehr emotional und als sie sich später in heissen Moves um die Tanzstange windete, Banyadee sie via Bildschirm im «Palazzo» sah, musste er das angenehme Tischgespräch mit seinem Kollegen kurz unterbrechen. Vor Erregung liess er fast die Gabel fallen. Aber nicht nur das Lineup war eine Augenweide, auch die Köche zauberten optisch wie geschmacklich ansprechende Kreationen auf die Teller.
Noch nie dagewesene «Verjüngung»?
Gefühlt war der Club am frühen Nachmittag sehr gut besucht, zumindest besser als an Banyadees letzten beiden Besuchen im Vormonat. Ob das an der derzeitigen «Girlie»-Invasion liegt? «Du wer ist das, wie heisst die, die habe ich noch nie gesehen....». Gut traf Banyadee seinen kompetenten Kollegen, der ihm die Namen wie aus dem Revolver geschossen aufzählen konnte: Paula, Betty, Annabel, Lori, Raissa, Tania, Amira, Miriam, Roxana. Seit er das Globe besucht, hat er noch nie eine solch’ grosse «Verjüngung», wie sie derzeit stattfindet, festgestellt. Hat Club-Manager Sunny vielleicht den Turbo gezündet und sich geschworen, das Beste vom Besten aus dem Imperium im Glattal zu vereinen? «Oh wow, die sieht echt heiss aus, die kommt auf meine To-do-Liste, mit der muss ich unbedingt....», hörte er von links und rechts kommentieren. Die Neuen im Globe schienen ganz offensichtlich den Stamm- und weiteren Gästen den Kopf zu verdrehen. Durch ihre natürliche Ausstrahlung – ihren makellosen, naturbelassenen Körper und ihr dezentes Make-up – vermochte Studentin Roxana, ein Tween aus der rumänischen Hauptstadt, den Banyadee zu beeindrucken. Zwischen ihm und dem Kollegen auf dem roten Sofa gegenüber dem Treppenaufgang zum Restaurant sitzend, ging sie beim Letzteren auf Tuchfühlung, schmiegte sich wie ein Kätzchen an ihn und liess ihn für eine laaange Zeit nicht mehr aus ihren Krallen, sehr zum Leidwesen von anderen Bewerbern, die doch auch gerne...
Zuckungen am ganzen Körper
Public-mässig entpuppte sich die Brasilianerin Izabella als Star des Tages. Sie tat es überall und den ganzen Tag – auf dem Holztisch beim Terrassenlift, auf den Sofas am Bühnenrand, in der Baumhütte – mit Leidenschaft und stets mit einem sonnigen Strahlen im Gesicht. Zeitweise herrschte auf dem Sofa unter der Baumhütte ein derart grosses Gedränge – Banyadee zählte – seinen inbegriffen – sieben Köpfe, so dass die Action unterbrochen werden musste, damit sich die Akteurinnen und Akteure neu positionieren konnten. Die Koordination untereinander verlief– so wie es sein muss – völlig stressfrei und entspannt. Grosser Publikumsandrang herrschte während der Nachmittagsshow, für die Banyadee spontan von der blonden «Baywatch»-Sexbombe Camelia nominiert worden war. Da er seine Kräfte noch für später aufbewahren wollte, genoss er die Blaskünste einer erfahrenen Frau und setzte bei ihr seine Zunge ein, was sie mit Zuckungen am ganzen Körper und erlösenden Seufzern quittierte. «You made me cum three times», flüsterte sie ihm auf dem Weg zur Dusche ins Ohr. «That’s impossible», beschwichtigte Banyadee. «No, it isn’t».
Happy-End ohne Doppeldeutigkeit
Irgendwann nach der zweiten Show, mit etwas spärlicherem Publikumsaufmarsch, brauchte dann Banyadee diesmal tatsächlich all seine Kräfte, um das weibliche Geschlecht glücklich zu machen. Die Barmaid in der Abendschicht, Lavinia, und die Supervisorin Carla, für einmal äusserst tiefenentspannt im Dienst, erbarmten sich um ihn. «Magst du noch? Möchtest du noch etwas trinken?» Ein Happyend ohne Doppeldeutigkeit gab es zwei Minuten vor Torschluss in der Garderobe. Banyadee und drei nackte Schönheiten standen nebeneinander unter der Dusche. Bei Isabella verabschiedete er sich mit einem Ständchen auf Portugiesisch, für Sina und Babsy gab’s ein knappes, aber nicht minder herzliches «Noapte Buna». Ach, ist das Leben in Schwerzenbach doch schön!