Einen Off-Topic hab ich noch, wohl der erste Off Topic oder ĂŒberhaupt der erste Bericht von mir den man tatsĂ€chlich lesen sollte...
FrĂŒher sagte man: âbist du deppert!â Heute sagt man âbist du
@Mick Brisgau â! Wenn der Nick
@Mick Brisgau aka BBB aka âDer letzte (Off Topic) Bulleâ dir gehört, dann bitte nur noch diesen Abschnitt lesen. Ganz nach unten scrollen und den Nippel durch die Lasche ziehen und schon erscheint ein Button wo du draufdrĂŒcken kannst um den Off Topic Bericht zu melden. Deine Echokammer wird dir ewig dankbar sein. Dazu noch ein dreifaches



von mir.
Tabu-Thema Prostatakrebs
Oder warum Vorsorge einem das (Sex)Leben retten kann.
Mitte Juni 2021 erhielt ich einen Anruf von meiner HausĂ€rztin. Ein Anruf der mein Leben fĂŒr eine Weile komplett auf den Kopf stellen sollte. Ein Anruf den ich lieber nicht gekriegt hĂ€tte und trotzdem bin ich froh ist er gekommen.
Tage zuvor war ich bestens gelaunt bei meiner HausĂ€rztin zu einer Nachkotrolle eines Sportunfalls. Alles bestens. Als sie in ihren iMac schaute, fragte sie ob ich nicht den Prostata Marker machen wolle, der sei ja schon fast 2 Jahre ĂŒberfĂ€llig, wie sie gerade sehe. âUps, Okâ.
FrĂŒher dachten wir immer, wir sind unsterblich, uns kann niemand was. Doch mit den Jahren schlichen sich erste Anzeichen dafĂŒr ein das man eben es eben nicht ist. Man hat nach dem Training mehr Schmerzen und staunt ĂŒber die Konditionen von jĂŒngeren. Ein klares Zeichen das die Sanduhr des Lebens unaufhörlich fliesst und die Haare am Sack vermutlich schon lange grau sind *haha Und spĂ€testens wenn du dich zu deinem ersten Check anmeldest ist es amtlich das man zum alten Eisen gehört. Seit ich 45 geworden bin gehöre ich zu denen die, wenn sie es nicht vergessen, einmal pro Jahr die Vorsorgeuntersuchung fĂŒr Prostatakrebs machen lassen. Der Hauptgrund dafĂŒr ist das ich FamiliĂ€r vorbelastet bin.
Vorsorgeuntersuchung hört sich erstmal lĂ€stig an. Viele haben auch noch falsche Bilder im Kopf was die Prostatakrebs Vorsorge anbelangt. Die Ărztin mit streng nach hinten gekĂ€mmten Harren, welche sich schwarze Latexhandschuhe anzieht, eine Tube Flutschi rausholt und mit einem mit einem fiessen Grinsen im Gesicht sagt: âHose runter und bĂŒckenâ!
Nein, ich kann entwarnen (oder fĂŒr die anderen, es tut mir leid euch enttĂ€uschen zu mĂŒssen *haha) es ist nur eine simple Blutabnahme die danach ins Labor geschickt wird. Gut, ist nicht prickelnd wenn einem die 25 jĂ€hrige hĂŒbsche MPA beim Blutabnehmen anschaut und sagt: âAh, Prostatacheckâ. Na toll... kannst auch alter weisser Mann zu mir sagen...
Es wird der PSI Marker ĂŒberprĂŒft. Wenn er unter einem gewissen Wert ist, ist alles ok. Liegt er darĂŒber werden weitere Untersuchen fĂ€llig. Mein Handy klingelte und auf dem Display erschien der Name der Praxis. Am Draht war meine Ărztin. Sie eröffnete mir das der Wert sehr hoch sei und sie mich gleich von einem Spezialisten in einem Spital zu weiteren AbklĂ€rungen aufbieten lasse. Ich witzelte noch, âne muss doch nicht sein, vermutlich ging einfach nur der Test in die Hoseâ. Bei der heissen MPA sind wohl ein paar Werte durch die Decke dachte ich mir. Sie wurde bestimmter: âNein, damit ist nicht zu spassen, darum macht man das ja!â. Ok.
Erst am Tag danach wurde mir so richtig klar was das bedeuten könnte: Prostatakrebs? Und ob ich wollte oder nicht fing ich an mir Gedanken zu machen, vor allem woher kommt das? Ich bin doch eigentlich noch zu âjungâ fĂŒr die Scheisse. Was hab ich falsch gemacht? Ich mach Sport, ernĂ€hre mich einigermassen Gesund, rauche nur im Puff und Alkohol ist kein Thema, da fragt man sich schon was lief da schief? Nun, ich bin bestimmt nicht der erste der gedacht hat: âsowas bekommen nur die anderen aber sicher nicht ichâ. Tja, falsch gedacht.
Ich war dann etwas neben den Schuhen, suchte krampfhaft eine ErklĂ€rung wo es keine zu finden gab. Ein Kamerad holte mich dann wieder auf den Boden zurĂŒck. Die Woche drauf hatte ich bereits den Termin im Spital und dann noch einen und dann hiess es warten, warten und nochmals warten. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Dann die Diagnose: Prostatakrebs.
Es fĂŒhlte sich total surreal an. Mir ging es doch blendend, mir tat nichts weh, ich war fit wie ein Turnschuh, also zumindest fĂŒr meinem Alter, schaute nach wie vor den hĂŒbschen Frauen auf der Strasse nach und erfreute mich an engen Tops und kurzen Röcken. Ist der Sommer nicht schön? Meine Morgenlatte kommt zwar nicht mehr so oft zu Besuch wie mit 20 und war bestimmt auch schon hĂ€rter *haha aber beklagen darf ich mich nicht. Und jetzt soll ich Prostatakrebs haben? Ich glaube ich habe das Wort âFuckâ mehr gesagt als der Charakter âDeborah Morganâ in der Kultserie âDexterâ.
Als dann die Behandlung anfing war es aber schnell vorbei mit sich blendend fĂŒhlen. Das Wort Fuck wurde zu meinem stĂ€ndigen Wegbegleiter. Körperliche Schmerzen / Nebenwirkungen wenn man den so will easy. Was aber total Nerv tötend ist, ist die Ohnmacht den Krebs nicht selber bekĂ€mpfen zu können und der Weg ins Spital erinnerte einem jedes Mal ziemlich brutal daran wie Machtlos man eigentlich ist. Es ist auch keiner da wo dir sagt: âDas ist der Auftrag und wenn es nicht klappt, nun ja, dann kommt ihr halt nicht mehr zurĂŒck. Ok. Damit kann man umgehen weil man es selber in der Hand hat aber rumsitzen, warten und nichts tun zu können ist echt...fuck.
Man muss sich auf die Ărzte*innen verlassen das sie einen gut beraten damit man dann zusammen die richtigen Entscheidungen treffen kann.
Ich hatte dank Vorsorgeuntersuchung das GlĂŒck das der Krebs bei mir âfrĂŒhâ entdeckt wurde und entsprechende Behandlungsmöglichkeiten vorhanden waren. Die Aussichten waren ausgezeichnet. Trotzdem ist es nicht cool wenn sie dir sagen das du Prostatakrebs hast und man von den âBehandlungenâ Impotent und oder Inkontinent werden kann. Impotent und Inkontinent. Hallo?
Das was ich jetzt schreibe hat nicht 1 zu 1 genauso in einem einzigen GesprĂ€ch stattgefunden. Es ist ein kleiner Prozess den man auf der âSucheâ nach der richtigen Behandlungsmethode durchlĂ€uft. Man bekommt alles sehr ausfĂŒhrlich erklĂ€rt.
Impotenz.. Inkontinent...
âNe, die Therapie will ich nicht.â
âRausnehmen hat auch das Risiko und andere...â
âNe, will ich auch nicht, haben sie noch was anders?â
âDas Risiko Impotent und Inkontinent zu werden bestehet nun mal.... aber sie sollten sich nicht darauf fokussieren, machen sie sich keine Sorgen...
âUnd nochmals, will ich nicht.... los holen Sie den Joker raus, keine Impfung *zwinker zwinker*
âNein! Nochmals, ein Risiko bleibt. Aus Erfahrung und Studien....dann 10 Minuten Fachsimpeln .... und seien sie dankbar das sie andere Möglichkeiten haben als eine Chemo...(Option wen Bestrahlung nichts nĂŒtzt und oder er gestreut hat... oder so, ich hab nicht immer zugehörtâ)
âOk, fuck drauf, wir lassen es wie es ist, mir tu ja nix wehâ
âNein, das sollten sie nichtâ
âIch bin zĂ€her als ich aussehe da passiert schon nixâ.
âHerr... wir sollten das angehen, das ist mein Rat. Die Entscheidung liegt natĂŒrlich bei ihnenâ.
Fuck und nochmals fuck.
Ich möchte hier nicht auf Details der Behandlungen eingehen. Ganz unten findet ihr einen Link zu einem guten Video ĂŒber PK, falls sich jemand ausfĂŒhrlicher informieren will. Parallel habe ich mich schlau gemacht ĂŒber Krebs und dessen Entstehung. Und bin da durchaus auf interessantes gestossen.
Die Medizin gibt in vielen Bereichen Gas nur beim Krebs vegetiert sie ziemlich langsam vor sich hin und je nach Statistik sterben weltweit ca. 20â000 â 25â000 Menschen jeden Tag an Krebs. Ich habe kein Medizinstudium kann aber lesen und einen PC bedienen *haha. Wenn man die Mediziner fragt oder eben sich einliest scheint die gĂ€ngige Meinung zu sein das Krebs durch SchĂ€den an der DNA im Zellkern verursacht wird. Den Krebs versucht man dann hauptsĂ€chlich drei Methoden zu bekĂ€mpfen. Entfernung (Operation), Bestrahlung und oder Chemotherapie.
Nun kann man sich als naiver erkrankter ja Fragen ist das einfach SymptombekĂ€mpfung oder trifft das die Ursache? Woher kommt das Scheiss Ding? Vererbbar und dadurch ein höheres Risiko? Klar aber auch nicht, nicht jeder bekommt dann Krebs, zum GlĂŒck. Gibt es weitere Faktoren?
Wenn man sich mit den Ursachen anfĂ€ngt zu beschĂ€ftigen, gibt es wieder gemĂ€ss Literatur ein Bunter Blumenstrauss von Krankheiten die ein hohes Risiko fĂŒr Krebs haben. Das wĂ€ren: Adipositas, Insulinresistenz, Diabetes Typ II, diverse chronische entzĂŒndliche Erkrankungen, und weitere...
Hier wird es nun interessant. Es gibt Fachleute in der Medizin die daraus ableiten das der Stoffwechsel also was wir futtern eine grosse Rolle spielt. Innovative Thesen sagen quasi dass Krebs wie eigentlich alle(??) chronischen Leiden durch fehlerhafte Stoffwechselprozesse in den Zellen mitverursacht werden. Einfach gesagt, bekommt die Zelle dauerhaft schlechtes ab (oxidativer Stress) kann das eine Transformation in Tumorzellen auslösen. Somit kÀme zur geschÀdigten Zellkern DNA noch ein ein weiterer Faktor hinzu wo Krebs verstÀrken oder eben gar auslösen kann.
Schon im Jahr 1924 stellte Prof. Otto Warburg die Hypothese auf das Krebszellen sich gegenĂŒber normalen Zellen in ihrem Energiestoffwechsel unterscheiden. Der âWarburg-Effektâ schlussfolgert das die gestörte Funktion der Mitochondrien in den Krebszellen der Hauptgrund fĂŒr das Auftreten von Krebs ist. Die beschĂ€digten Zellen und Mitochondrien können Sauerstoff nicht richtig nutzen um Energie zu verbrennen und steigern die Zuckerverbrennung. Somit gerĂ€t der Zellstoffwechsel ins Stocken und die Zelle ist ĂŒber kĂŒrz oder lang so richtig am Arsch. Weil der Prozess der Autophagie (Selbstreinigungsprozess der Zelle) nicht mehr funktioniert. Tja und dann hast du âThe fucking Walking Deadâ in deinem Körper.
Einfach gesagt, die Krebszelle liebt Zucker und Kohlenhydrate. Wenn man das stoppt also auf eine Fettreiche und mĂ€ssige Eiweiss ErnĂ€hrung umstellt kann man den Krebszellen die Nahrung entziehen. Ich glaube die Ketogene DiĂ€t geht in die Richtung? Zumindest kann man das in verschiedener Literatur nachlesen. Da mir nichts besser einfiel habe ich mal den Zucker verbannt und auch Kohlenhydrate massiv reduziert und dafĂŒr mehr (gesundes) Fett gegessen. Der Arzt ging auf mein âSelbststudiumâ nicht wirklich ein. Mit DiĂ€t (alleine) kann man keinen Tumor bekĂ€mpfen, dazu gibt es auch viel zu lesen. Aber ev. lĂ€sst sich kĂŒnftig einen verhindern? Egal.
Momentan sieht es bei mir gut aus, jedoch muss man das noch lange kontrollieren. Ich mache auch das mit der ErnĂ€hrung weiter. Und zum GlĂŒck brauch ich auch keine Windeln.... Funktioniert immer noch alles wie es sollte und dafĂŒr bin ich auch sehr dankbar. Stellt euch vor was wĂ€re wenn nicht..., du sitzt gemĂŒtlich mit einem WG auf dem Sofa. Ihr kĂŒsst euch, sie fummelt an deiner vermutlich weichen Nuddel rum und dann flĂŒstert sie dir ins Ohr:
âSoll ich ihn dir hart blasen, ich mach auch CIM wenn du magstâ
âCIM geht nicht aber mit einer Wahrscheinlichkeit von 90% werde ich dir wĂ€hrend du in lutscht in den Mund pissen.., hallo, hallo wo willst du hin? Bleib doch da.. haaaaalllloooo..... wir können auch nur HĂ€ndchenhalten....
fuck.
Es sind ca. 14 Wochen seit der Diagnose vergangen. Anscheinend nochmal GlĂŒck gehabt, bis jetzt, was die Zeit bringt werde ich sehen. Wie oben geschrieben werde ich etwas mehr auf meine ErnĂ€hrung achten, jetzt erst recht und auch meine geliebten Energiedrinks aka Zuckerbomben aufgeben. Bis ich körperlich wieder da bin wo ich mal war, wird es wohl noch dauern. Hab alles ziemlich schleifen lassen mĂŒssen, logisch. Ich bin aber froh das ich fast immer etwas arbeiten konnte. Wenn man in der Kommandozentrale im OberstĂŒbchen die Krankheit ausgeblendet hatte, funktionierte man eigentlich ganz normal. Wo ein Wille da ein Weg. Auch freue ich mich auf einen Besuch in einem Club. Aber ich lasse es langsam angehen, zuerst wieder fit werden.
Ich kann nur jedem empfehlen sich ab einem gewissen Alter und familiĂ€rer Vorgeschichte regelmĂ€ssig zur Vorsorge zu begeben. PK ist einer der hĂ€ufigsten Krebsarbeiten bei uns MĂ€nner. Eure Ărztin oder euer Arzt wird euch zum Thema Vorsorge sicher gerne beraten. Zu denken âsowas bekomme ich nichtâ, mag ja nett fĂŒrs Ego sein, eine Versicherung in Form einer Vorsorge abzuschliessen ist cleverer. Wer sich dann noch mit der ErnĂ€hrung etwas beschĂ€ftigt macht sicher nichts falsch.
An der Stelle ein Dankeschön an meinen Kameraden, Kollegen*innen sowie an
@Formel 1 welcher das Ganze von Anfang an mitbekommen hat und sich freundlicherweise immer mal wieder bei mir erkundigt hat wie es mir so geht. Meine launische Antwort: "frag nicht"... Sorry.
Hier eine Motivationsrede von einem US Admiral. Einige rĂŒmpfen jetzt sicher die Nase... ein Ami...ja ich weiss... aber ich finde die Rede richtig gut. Man muss ja nicht die Welt verbessern.... seine 10 Punkte kann man auch fĂŒr Beruf, Sport und eben auch fĂŒr die Gesundheit heranziehen, eigentlich fĂŒr alles. Niemals aufgeben! Und manchmal bedeutet niemals aufgeben einfach nur warten und vertrauen haben.
Wer sicher ĂŒber PK informieren will, findet hier ein gutes
Video.