Die Zirkusnummer der moralischen Verkleidungskünstler
Es gibt Menschen, die laufen durchs Leben wie schlecht programmierte Cartoonfiguren –
sie wechseln Richtungen wie Meinungen, rennen gegen Wände und wundern sich über Kopfweh.
Wenn sie sprechen, hört man nicht Gedanken –
man hört die Statik des eigenen Egos, das pfeift wie ein undichter Luftballon.
Verräter?
Sie verraten alles – zuerst andere, dann Prinzipien, schließlich sich selbst.
Sie sind wie wandelnde Rabattaktionen:
Heute 30 % Würde, morgen 50 % Rückgrat,
am Wochenende alles muss raus.
Heuchler?
Sie wären gerne tiefgründig –
haben aber nur die Tiefe einer Pfütze nach Sommerregen.
Sie legen Werte ab wie Schauspieler Kostüme,
und jedes Kostüm sitzt schlechter als das letzte.
Was erwartet man von solchen Menschen?
Nichts – und das ist schon optimistisch.
Sie enttäuschen nicht durch ihr Scheitern,
sie enttäuschen durch ihr völlig ambitionsloses Mittelmaß.
Sie könnten versagen – aber dafür müsste man sich erst Mühe geben.
Sie lieben Inszenierung –
als wäre das Leben eine Bühne und sie der Star.
Doch sobald man das Mikrofon abschaltet,
hört man nur noch das Klappern im Kopf:
eine leere Bühne mit viel Echo.
Und ihre äußeren Dramatisierungen,
ihre selbstverzierten Oberflächen,
ihre Symbolsprache der Selbstpose –
manchmal glaubt man, sie seien wandelnde Werbetafeln,
gesponsert von ihrem eigenen Aufmerksamkeitsdefizit.
Aber nein – das Äußere sagt nicht alles.
Das Innere sagt mehr:
Die krampfhafte Wichtigkeit.
Die chronische Bedürftigkeit.
Diese unendliche Sehnsucht, gesehen zu werden –
egal wofür.
Wer genau hinsieht, erkennt:
In ihnen ist weniger Substanz als in einer Pressmitteilung über nichts.
Sie sind Champions der Selbsttäuschung,
Marionetten ihrer Geltungssucht,
die tragikomischen Clowns eines Zirkus,
den sie selbst für ein Weltreich halten.