Westside – am dritten Tag danach (Party)
«I will be back soon, on a quieter day”, verabschiedete sich Banyadee von Sophie, mit der er zuvor in der Openair-Disco am Poolrand zum Music-Mix von DJ Sunny tanzte. Sophie war die unangefochtene «Dancing Queen» an der Party, bewegte im künstlichen Nebel ihren «The girl from next door»-Körper stilistisch einwandfrei und schien dabei ganz viel Spass zu haben. Die Welt herum hätte zu Grunde gehen können, sie hätte unbekümmert weitergemacht. Das faszinierte Banyadee und wie durch Geisterhand kontrolliert kam er Sophie immer näher. Die Musik verstummte um exakt 22 Uhr. Banyadee sass wenig später am Poolrand und blickte mit seinen müden Augen in ein Meer voller Plastik-Flamingos und Partykanonen-Papierfetzen. Hinter sich hatte er eine lange Partynacht im Swiss, einen Nachmittag voller Reizüberflutung hier im schönsten Lustgarten der Ostschweiz und vor sich noch eine knapp zweistündige Heimreise mit dem Velo....
Jazz im Hintergrund und die ausbleibende Zimmerfrage
Diesmal blickte Banyadee mit wachen Augen auf den Pool. Es war am Dienstagnachmittag, am dritten Tag nach der Party. Auf der Wasseroberfläche schwammen Blätter, die das überraschende Unwetter von den Bäumen gefegt hatte. Der Poolroboter arbeitete bereits auf Hochtouren. Banyadee erblickte auf dem Sofa Sophie. Ihre Augen waren noch müde. «Ich hole mir schnell einen Espresso, dann geht’s mir besser», meinte sie knapp, stand auf und schlich zielstrebig in Richtung Bar davon. Auch das Gewitter war weitergezogen, die Sonne drückte durch die Wolkendecke, die Luftfeuchtigkeit wirkte erdrückend und machte schlapp. Die Girls hielten sich vorwiegend im Innern auf. Banyadee setzte sich aufs grosse Sofa am Fenster, liess sich von Aisha einen Espresso bringen, dann noch einen zweiten und stellte mit Überraschung fest, dass im Hintergrund gepflegte Jazz-Klänge zu hören waren – für einen Moment lang wähnte er sich in der Lobby eines New Yorker-Fünfsterne-Hotels. Banyadee schnappte sich an der Rezeption die dort aufliegende Tageszeitung und begann zu lesen. Auch Sophie setzte sich wieder hin. Irgendwann wurden Banyadees Augen müde, er legte das Blatt beiseite und und verstrickte sich mit Sophie in einer tiefgründigen Konversation, die von der Qualität und vom Inhalt her auch in der Lobby eines Fünfsterne-Hauses hätte stattfinden können. Das sie viele Jahre im angelsächsischen Raum lebte, stellte der Austausch auf Englisch keinerlei Probleme dar. Nie kam dabei die Zimmerfrage. Das machte Banyadee ein bisschen nervös. Er wollte, aber würde sie auch wollen?
«Latte» in der Hand, Männer und Frauen im Gespräch
Als Sophie zwischendurch von weiteren Mitbewerbern abberufen wurde, gesellten sich auch andere Damen zu Banyadee. Die frisch gekrönte Miss Westside Melissa erkundigte sich in ihrer gewohnt kurzangebundenen Art nach seinem Wohlergehen. Er machte Bekanntschaft mit Sonia, einem redseligen und offenherzigen Neuzugang, übte mit der Holländerin Seline ein paar Brocken Niederländisch und erhielt von Monica (Globe) ein einschlägiges Angebot, das er vorerst ausschlug, sie aber als Plan-B ins Visier nahm. Trotz rekordhohen Temperaturen war es ein ruhiger Nachmittag. Der vormittägliche Regen, so jedenfalls glaubten die Girls, hielt wohl viele Gäste von einem Besuch ab. Also versuchten sie die anwesenden Männer und sich selber bei Laune zu halten, in dem sie sich zu ihnen setzten und mit ihnen über Dies und Das plauderten. Der Kontrast zum Party-Samstag mit über 200 Gästen hätte nicht grösser sein können. Am späteren Nachmittag kam auch der Manager Franky aus seinem Büro hervor, positionierte sich - einen grossen Becher «Latte» aus der benachbarten Tankstelle in der Hand - im Türrahmen zwischen Kino und Garten und beteiligte sich an der lockeren «Kaffeekränzchen»-Runde. Immer wieder wurde Banyadee von den Girls nach seinen Getränkewünschen gefragt und aus privaten Vorräten wurden ihm Früchte und Süssigkeiten angeboten. Das Wohlergehen der Gäste schien den «Westsidelerinnen» am Herzen zu liegen.
Urlaub-Romantik und Psychologie
Es war dann Banyadee, der die Zimmerfrage stellte, nachdem er mehrere Runden ganz alleine im Pool schwamm und die Sommerhitze etwas nachgelassen hatte. «Geht doch in ein Zelt, dort ist es kühler als im Zimmer», empfahl ihm Aisha, nachdem sie ihm einen dritten Espresso serviert hatte. Mit der Einladung zum gemeinsamem Campieren stiess Banyadee bei Sophie auf offene Ohren. Und es kam dann so etwas wie Urlaub-Romantik und Affäre mit einer Ferienbekanntschaft auf. Sophie zählt zu den Ausnahmeerscheinungen im Imperium. Sie fällt kaum auf, ist reserviert und macht auch keine Avancen. Sie studiert ihr Gegenüber aber genau, hört ihm interessiert zu und analysiert scharfsinnig. Sie verfügt über eine grosse Lebenserfahrung in verschiedenen Berufen mit Kundenkontakt in verschiedenen Kulturen und hat sich dadurch ganz offensichtlich eine sehr hohe Sozialkompetenz angeeignet. Die Intimität mit ihr war für Banyadee eine der eher seltenen Erfahrungen, denn sie spulte nicht einfach ihr Programm ab, sondern versuchte die Bedürfnisse ihres Partners von den Augen abzulesen – was ihr erfolgreich gelang. Als sich Banyadee erstaunt aufrichtete und sie fragte, woher sie gewusst hätte, wonach der Fragende Lust hatte, lächelte sie verschmitzt und meinte nur: «Alles Psychologie».
«I will be back soon, on a quieter day”, verabschiedete sich Banyadee von Sophie, mit der er zuvor in der Openair-Disco am Poolrand zum Music-Mix von DJ Sunny tanzte. Sophie war die unangefochtene «Dancing Queen» an der Party, bewegte im künstlichen Nebel ihren «The girl from next door»-Körper stilistisch einwandfrei und schien dabei ganz viel Spass zu haben. Die Welt herum hätte zu Grunde gehen können, sie hätte unbekümmert weitergemacht. Das faszinierte Banyadee und wie durch Geisterhand kontrolliert kam er Sophie immer näher. Die Musik verstummte um exakt 22 Uhr. Banyadee sass wenig später am Poolrand und blickte mit seinen müden Augen in ein Meer voller Plastik-Flamingos und Partykanonen-Papierfetzen. Hinter sich hatte er eine lange Partynacht im Swiss, einen Nachmittag voller Reizüberflutung hier im schönsten Lustgarten der Ostschweiz und vor sich noch eine knapp zweistündige Heimreise mit dem Velo....
Jazz im Hintergrund und die ausbleibende Zimmerfrage
Diesmal blickte Banyadee mit wachen Augen auf den Pool. Es war am Dienstagnachmittag, am dritten Tag nach der Party. Auf der Wasseroberfläche schwammen Blätter, die das überraschende Unwetter von den Bäumen gefegt hatte. Der Poolroboter arbeitete bereits auf Hochtouren. Banyadee erblickte auf dem Sofa Sophie. Ihre Augen waren noch müde. «Ich hole mir schnell einen Espresso, dann geht’s mir besser», meinte sie knapp, stand auf und schlich zielstrebig in Richtung Bar davon. Auch das Gewitter war weitergezogen, die Sonne drückte durch die Wolkendecke, die Luftfeuchtigkeit wirkte erdrückend und machte schlapp. Die Girls hielten sich vorwiegend im Innern auf. Banyadee setzte sich aufs grosse Sofa am Fenster, liess sich von Aisha einen Espresso bringen, dann noch einen zweiten und stellte mit Überraschung fest, dass im Hintergrund gepflegte Jazz-Klänge zu hören waren – für einen Moment lang wähnte er sich in der Lobby eines New Yorker-Fünfsterne-Hotels. Banyadee schnappte sich an der Rezeption die dort aufliegende Tageszeitung und begann zu lesen. Auch Sophie setzte sich wieder hin. Irgendwann wurden Banyadees Augen müde, er legte das Blatt beiseite und und verstrickte sich mit Sophie in einer tiefgründigen Konversation, die von der Qualität und vom Inhalt her auch in der Lobby eines Fünfsterne-Hauses hätte stattfinden können. Das sie viele Jahre im angelsächsischen Raum lebte, stellte der Austausch auf Englisch keinerlei Probleme dar. Nie kam dabei die Zimmerfrage. Das machte Banyadee ein bisschen nervös. Er wollte, aber würde sie auch wollen?
«Latte» in der Hand, Männer und Frauen im Gespräch
Als Sophie zwischendurch von weiteren Mitbewerbern abberufen wurde, gesellten sich auch andere Damen zu Banyadee. Die frisch gekrönte Miss Westside Melissa erkundigte sich in ihrer gewohnt kurzangebundenen Art nach seinem Wohlergehen. Er machte Bekanntschaft mit Sonia, einem redseligen und offenherzigen Neuzugang, übte mit der Holländerin Seline ein paar Brocken Niederländisch und erhielt von Monica (Globe) ein einschlägiges Angebot, das er vorerst ausschlug, sie aber als Plan-B ins Visier nahm. Trotz rekordhohen Temperaturen war es ein ruhiger Nachmittag. Der vormittägliche Regen, so jedenfalls glaubten die Girls, hielt wohl viele Gäste von einem Besuch ab. Also versuchten sie die anwesenden Männer und sich selber bei Laune zu halten, in dem sie sich zu ihnen setzten und mit ihnen über Dies und Das plauderten. Der Kontrast zum Party-Samstag mit über 200 Gästen hätte nicht grösser sein können. Am späteren Nachmittag kam auch der Manager Franky aus seinem Büro hervor, positionierte sich - einen grossen Becher «Latte» aus der benachbarten Tankstelle in der Hand - im Türrahmen zwischen Kino und Garten und beteiligte sich an der lockeren «Kaffeekränzchen»-Runde. Immer wieder wurde Banyadee von den Girls nach seinen Getränkewünschen gefragt und aus privaten Vorräten wurden ihm Früchte und Süssigkeiten angeboten. Das Wohlergehen der Gäste schien den «Westsidelerinnen» am Herzen zu liegen.
Urlaub-Romantik und Psychologie
Es war dann Banyadee, der die Zimmerfrage stellte, nachdem er mehrere Runden ganz alleine im Pool schwamm und die Sommerhitze etwas nachgelassen hatte. «Geht doch in ein Zelt, dort ist es kühler als im Zimmer», empfahl ihm Aisha, nachdem sie ihm einen dritten Espresso serviert hatte. Mit der Einladung zum gemeinsamem Campieren stiess Banyadee bei Sophie auf offene Ohren. Und es kam dann so etwas wie Urlaub-Romantik und Affäre mit einer Ferienbekanntschaft auf. Sophie zählt zu den Ausnahmeerscheinungen im Imperium. Sie fällt kaum auf, ist reserviert und macht auch keine Avancen. Sie studiert ihr Gegenüber aber genau, hört ihm interessiert zu und analysiert scharfsinnig. Sie verfügt über eine grosse Lebenserfahrung in verschiedenen Berufen mit Kundenkontakt in verschiedenen Kulturen und hat sich dadurch ganz offensichtlich eine sehr hohe Sozialkompetenz angeeignet. Die Intimität mit ihr war für Banyadee eine der eher seltenen Erfahrungen, denn sie spulte nicht einfach ihr Programm ab, sondern versuchte die Bedürfnisse ihres Partners von den Augen abzulesen – was ihr erfolgreich gelang. Als sich Banyadee erstaunt aufrichtete und sie fragte, woher sie gewusst hätte, wonach der Fragende Lust hatte, lächelte sie verschmitzt und meinte nur: «Alles Psychologie».