«Und am 7. Tag schuf Gott die (Globe)-Frauen...»
Aller guten Dinge sind drei, dachte sich Banyadee, und checkte am Sonntag nochmals im Globe ein, dies nachdem er am Dienstag und Mittwoch schon dort war. Nach fast zwei Stunden auf dem Velosattel, bei eisiger Kälte, gelüstete es ihn nach etwas Wärme und einer wärmenden Mahlzeit. Es war schon späterer Nachmittag, fast alle Parkplätze besetzt, als Banyadee die Glastür zur Rezeption öffnete und ein freundliches «Hallo Fatima» durch den Raum rief. Die Adressatin quittierte seinen Gruss aber mit einem bösen Blick – «Ich bin Lavinia, nicht Fatima», hallte es von hinter der Theke zurück. Banyadees Atem stockte, er errötete vor Scham und ersuchte die holde Schönheit um Vergebung. «Du bist nicht der Einzige, auch andere haben mich schon mit Fatima angesprochen», beruhigte ihn Lavinia. «Aber schön bist du hier», und fragte: «Hast du mich vermisst?»
«Power»-Brunch im «Palazzo»
Ohne nach Links oder Rechts zu blicken eilte Banyadee zur Garderobe, zog sich um und steuerte zielstrebig den «Brunch» an. Als die Tür zum Palazzo hinter ihm zufiel, nahm er sanfte Jazz-Klänge und den Duft von frischen Backwaren wahr. Auf den Buffet-Tischen loderten rote Kerzen und im Nu fiel sein Gemütszustand von angespannt auf entspannt runter. Beim hilfsbereiten Restaurantmitarbeiter bestellte er Rührei – «gerne eine extra grosse Portion.» Einen weiteren Teller füllte er mit Lachs, Meerrettichschaum, einem Stück Zopf, einer Handvoll Ananas-Schnitzen und je einem Esslöffel Cole Slaw, Kartoffel- und Maissalat. Seinen «Power»-Brunch genoss er gemeinsam mit einem spontan angetroffenen Clubkollegen, der zu diesem Zeitpunkt bereits zwei halbstündige Entspannungsrunden hinter sich hatte, drei weitere sollten noch folgen.
Wenn Alexandra zu Bette bittet...
Den Verdauungs-Espresso nahm dann Banyadee an der Bar ein bei der sportlichen Barmaid mit dem sympathischen Tiroler-Dialekt. Sein Kollege zog zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Partnerin Nr. 3 im Kino ein weiteres Programm «For Adults only» durch. Die Musik war angenehm und auf Lounge-Lautstärke justiert, die Stimmung locker und an der Tanzstange räkelte sich das Line-Up, zumindest der Teil, der nicht gerade anderweitig beschäftigt war. Ellas neue Frisur stach dem stillen Beobachter besonders ins Auge – diese Frau versteht es einfach, sich immer wieder ins Szene zu setzen und alle Blicke auf sich zu ziehen. Banyadee blieb nicht lange ohne weibliche Begleitung auf seinem Barhocker sitzen. Alexandra, nicht mehr mit blond gefärbter Haartracht, sondern im natürlichen Brünette-Look, kam ohne Umschweife auf ihn zu und begann sich im Verlauf der Konversation in astreinem Akademiker-Deutsch wie ein Kätzchen an ihn zu schmiegen. Sie sei gerade frei und hätte Zeit. Schweren Herzens vertröstete sie Banyadee auf etwas später, da er vorerst andere Pläne hatte. Ein Luxus, den sich wohl nur Wenige leisten können und von dem Banyadee jedem Club-Neuling auch abraten würde. Wenn Alexandra zu Tisch respektive zu Bette bittet, dann sollte man sich diese (seltene) Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Nah-Studium weiblicher Anatomie
Aber Banyadee spielte mit dem Hintergedanken seine Herzensdame Sina zu beglücken, die jedoch zum Zeitpunkt einen «Longtime»-Gast beglückte. Mittlerweilen war sein Kollege von der Kino-Session zurückgekehrt und beide überbrückten sich die Zeit mit dem Nah-Studium weiblicher Anatomie. Dem Kollegen fiel es sichtlich schwer sich angesichts der grossen Auswahl bildhübscher Geschöpfe zu beherrschen. «Verdammt...», entwich es ihm, «hier drin könnte ich einfach alle...». Und schon griffen seine muskulösen Arme nach der Beute Nr. 4. Nicole, das Girl mit den längsten Haaren und Miriam, mit Professorinnen-Brille und einem bewundernswerten Tattoo-Kunstwerk als Markenzeichen, spielten derweil auf der Bühne mit ihren Händen auf zwei Männerkörpern herum. Miriam liess es jedoch nicht bei einer simplen Öl-Massage bewenden, sondern verwöhnte ihren Partner mit einem leidenschaftlichen Vollservice – ob er sie dafür extra bezahlen musste, entzieht sich jedoch des Schreibers Kenntnis. Auch nachdem der Schlussapplaus durch die Supervisorin Ruby gezollt war, machten die beiden völlig ungestört und ungehemmt während mehreren Minuten weiter, und weiter, und weiter.
Hochzeitsnacht im Zeitraffer
Während sich der Kollege im ehemaligen Swimming-Pool an «Nr. 5» gütlich tat, zog es Banyadee für einen gemischten Salat nochmals ins Obergeschoss. Just als er sich hinsetzen wollte, sprang die Tür auf und die göttliche Sina betrat in ihrer aufreisserischen Pose den römischen Palast. Die sofort gestellte Frage, ob sie nach dem Hauptgang Zeit für das gemeinsame Dessert hätte, bejahte sie mit einem freudigen «Sigur!». Banyadee liess sein geliebtes Schokoladen-Mousse links im Kühlschrank liegen, denn er wusste, dass es für ihn heute kein süsseres und besseres Dessert als Sina geben kann. Amen. «Wo hast du den Diamant-Ring für Sina?», fragte ihn die Rezeptionistin Lavinia nach der Hochzeitsnacht im Schnelldurchlauf. «Nehme nächstes Mal einen Ring mit und mache Sina auf der Bühne vor allen einen Antrag!» «Wirst du Ja sagen, Sina?», wollte sich Lavinia noch vergewissern und schaute sie dabei mit ernster Miene an. Sinas Antwort fiel, erwartungsgemäss, unverbindlich diplomatisch aus: «Ich werde mir die Antwort noch überlegen müssen.» Fortsetzung folgt.
Aller guten Dinge sind drei, dachte sich Banyadee, und checkte am Sonntag nochmals im Globe ein, dies nachdem er am Dienstag und Mittwoch schon dort war. Nach fast zwei Stunden auf dem Velosattel, bei eisiger Kälte, gelüstete es ihn nach etwas Wärme und einer wärmenden Mahlzeit. Es war schon späterer Nachmittag, fast alle Parkplätze besetzt, als Banyadee die Glastür zur Rezeption öffnete und ein freundliches «Hallo Fatima» durch den Raum rief. Die Adressatin quittierte seinen Gruss aber mit einem bösen Blick – «Ich bin Lavinia, nicht Fatima», hallte es von hinter der Theke zurück. Banyadees Atem stockte, er errötete vor Scham und ersuchte die holde Schönheit um Vergebung. «Du bist nicht der Einzige, auch andere haben mich schon mit Fatima angesprochen», beruhigte ihn Lavinia. «Aber schön bist du hier», und fragte: «Hast du mich vermisst?»
«Power»-Brunch im «Palazzo»
Ohne nach Links oder Rechts zu blicken eilte Banyadee zur Garderobe, zog sich um und steuerte zielstrebig den «Brunch» an. Als die Tür zum Palazzo hinter ihm zufiel, nahm er sanfte Jazz-Klänge und den Duft von frischen Backwaren wahr. Auf den Buffet-Tischen loderten rote Kerzen und im Nu fiel sein Gemütszustand von angespannt auf entspannt runter. Beim hilfsbereiten Restaurantmitarbeiter bestellte er Rührei – «gerne eine extra grosse Portion.» Einen weiteren Teller füllte er mit Lachs, Meerrettichschaum, einem Stück Zopf, einer Handvoll Ananas-Schnitzen und je einem Esslöffel Cole Slaw, Kartoffel- und Maissalat. Seinen «Power»-Brunch genoss er gemeinsam mit einem spontan angetroffenen Clubkollegen, der zu diesem Zeitpunkt bereits zwei halbstündige Entspannungsrunden hinter sich hatte, drei weitere sollten noch folgen.
Wenn Alexandra zu Bette bittet...
Den Verdauungs-Espresso nahm dann Banyadee an der Bar ein bei der sportlichen Barmaid mit dem sympathischen Tiroler-Dialekt. Sein Kollege zog zu diesem Zeitpunkt bereits mit der Partnerin Nr. 3 im Kino ein weiteres Programm «For Adults only» durch. Die Musik war angenehm und auf Lounge-Lautstärke justiert, die Stimmung locker und an der Tanzstange räkelte sich das Line-Up, zumindest der Teil, der nicht gerade anderweitig beschäftigt war. Ellas neue Frisur stach dem stillen Beobachter besonders ins Auge – diese Frau versteht es einfach, sich immer wieder ins Szene zu setzen und alle Blicke auf sich zu ziehen. Banyadee blieb nicht lange ohne weibliche Begleitung auf seinem Barhocker sitzen. Alexandra, nicht mehr mit blond gefärbter Haartracht, sondern im natürlichen Brünette-Look, kam ohne Umschweife auf ihn zu und begann sich im Verlauf der Konversation in astreinem Akademiker-Deutsch wie ein Kätzchen an ihn zu schmiegen. Sie sei gerade frei und hätte Zeit. Schweren Herzens vertröstete sie Banyadee auf etwas später, da er vorerst andere Pläne hatte. Ein Luxus, den sich wohl nur Wenige leisten können und von dem Banyadee jedem Club-Neuling auch abraten würde. Wenn Alexandra zu Tisch respektive zu Bette bittet, dann sollte man sich diese (seltene) Gelegenheit nicht entgehen lassen.
Nah-Studium weiblicher Anatomie
Aber Banyadee spielte mit dem Hintergedanken seine Herzensdame Sina zu beglücken, die jedoch zum Zeitpunkt einen «Longtime»-Gast beglückte. Mittlerweilen war sein Kollege von der Kino-Session zurückgekehrt und beide überbrückten sich die Zeit mit dem Nah-Studium weiblicher Anatomie. Dem Kollegen fiel es sichtlich schwer sich angesichts der grossen Auswahl bildhübscher Geschöpfe zu beherrschen. «Verdammt...», entwich es ihm, «hier drin könnte ich einfach alle...». Und schon griffen seine muskulösen Arme nach der Beute Nr. 4. Nicole, das Girl mit den längsten Haaren und Miriam, mit Professorinnen-Brille und einem bewundernswerten Tattoo-Kunstwerk als Markenzeichen, spielten derweil auf der Bühne mit ihren Händen auf zwei Männerkörpern herum. Miriam liess es jedoch nicht bei einer simplen Öl-Massage bewenden, sondern verwöhnte ihren Partner mit einem leidenschaftlichen Vollservice – ob er sie dafür extra bezahlen musste, entzieht sich jedoch des Schreibers Kenntnis. Auch nachdem der Schlussapplaus durch die Supervisorin Ruby gezollt war, machten die beiden völlig ungestört und ungehemmt während mehreren Minuten weiter, und weiter, und weiter.
Hochzeitsnacht im Zeitraffer
Während sich der Kollege im ehemaligen Swimming-Pool an «Nr. 5» gütlich tat, zog es Banyadee für einen gemischten Salat nochmals ins Obergeschoss. Just als er sich hinsetzen wollte, sprang die Tür auf und die göttliche Sina betrat in ihrer aufreisserischen Pose den römischen Palast. Die sofort gestellte Frage, ob sie nach dem Hauptgang Zeit für das gemeinsame Dessert hätte, bejahte sie mit einem freudigen «Sigur!». Banyadee liess sein geliebtes Schokoladen-Mousse links im Kühlschrank liegen, denn er wusste, dass es für ihn heute kein süsseres und besseres Dessert als Sina geben kann. Amen. «Wo hast du den Diamant-Ring für Sina?», fragte ihn die Rezeptionistin Lavinia nach der Hochzeitsnacht im Schnelldurchlauf. «Nehme nächstes Mal einen Ring mit und mache Sina auf der Bühne vor allen einen Antrag!» «Wirst du Ja sagen, Sina?», wollte sich Lavinia noch vergewissern und schaute sie dabei mit ernster Miene an. Sinas Antwort fiel, erwartungsgemäss, unverbindlich diplomatisch aus: «Ich werde mir die Antwort noch überlegen müssen.» Fortsetzung folgt.
